Übersicht der Trainingsprinzipien:

5. Prinzip der Wiederholung und Kontinuität

Eine einzelne Trainingseinheit führt allein noch nicht zu sichtbaren oder dauerhaften Anpassungen im Körper. Um eine optimale Anpassung zu erreichen, ist es erforderlich, die Belastung mehrmals zu wiederholen. Denn für eine stabile Anpassung muss der Organismus zunächst eine Reihe an Umstellungen einzelner Funktionssysteme durchlaufen.

Die metabolischen und enzymatischen Veränderungen erfolgen innerhalb relativ kurzer Zeit, normalerweise innerhalb von zwei bis drei Wochen.

Hingegen erfordern morphologische Anpassungen längere Zeitspannen. Das Herz-Kreislaufsystem passt sich vergleichsweise schnell innerhalb mehrerer Wochen und Monaten an. Durch regelmäßiges Training verbessert sich die Sauerstoffkapazität und die Blutversorgung der Muskulatur. Anpassungen in der Skelettmuskulatur wie die Zunahme der Muskelfasergröße (Hypertrophie) erfolgen ebenso nach mehreren Wochen bis Monaten.

Für Sehnen, Bänder, Knochen und Knorpel sind noch längere Zeiträume erforderlich, um strukturelle Anpassungen zu erreichen. Diese Gewebe passen sich langsamer an die Belastung an, wobei Veränderungen im Bereich von mehreren Monaten bis Jahren beobachtet werden können. Regelmäßiges und progressiv gesteigertes Krafttraining kann die Belastbarkeit und Stabilität dieser Strukturen verbessern, indem sie sich verdichten und an die Belastungen anpassen.

Die steuernden und regelnden Strukturen des Zentralnervensystems (neuronal) benötigen die längste Anpassungszeit und können Monate in Anspruch nehmen. Bleiben regelmäßige und dauerhafte Belastungsreize aus, so stellt sich eine Rückbildung der funktionellen und morphologischen Anpassungen ein.

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Grosser, M., Starischka, S., Zimmermann, E. (2008). Das neue Konditionstraining : sportwissenschaftliche Grundlagen, Leistungssteuerung und Trainingsmethoden, Übungen und Trainingsprogramme. BLV-Buchverlag, 10. Aufl.